Erkrankungen der Netzhaut können zu einer starken Beeinträchtigung des Sehens führen bis hin zur Erblindung. Doch viele Netzhauterkrankungen verlaufen sehr lange ohne Beschwerden. Daher werden sie ohne regelmäßige Kontrolle durch Ihre Augenärztin erst spät diagnostiziert und behandelt. Wir empfehlen Ihnen deshalb eine regelmäßige Kontrolle der Netzhaut.

Bei der Vorsorgeuntersuchung der Netzhaut bekommen Sie Tropfen in beide Augen, die die Pupille erweitern. Diese müssen einige Zeit einwirken. Bei der Untersuchung können wir z. B. Risse und Löcher in der Netzhaut, altersabhängige Makuladegeneration sowie Tumore und Entzündungen erkennen. Nach der Untersuchung dürfen Sie für ca. 5 Stunden nicht selbst Autofahren. Die Untersuchung ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen und muss privat getragen werden.

Direkte und indirekte Ophthalmoskopie

Die Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) ermöglicht dem Augenarzt, den Augenhintergrund zu betrachten. Von außen ist dieser normalerweise nicht einsichtig. Bei der indirekten Ophthalmoskopie wird eine Lichtquelle (Kopflampe) im Abstand von ca. 50 cm durch eine Lupe auf das Auge gerichtet. Die Sammellinse vergrößert den Anblick des Augenhintergrundes, Ihre Augenärztin bekommt einen guten Überblick.

Direkte Ophthalmoskopie

Die direkte Ophthalmoskopie erfolgt mit einem elektrischen, stabartigen Augenspiegel. Ihre Augenärztin hält diesen zwischen das Auge des Patienten und ihr eigenes. Der Augenhintergrund des Patienten wird dadurch stark vergrößert, wie durch ein Schlüsselloch kann der Augenhintergrund betrachtet werden. Der Ausschnitt ist kleiner, aber es können selbst kleinste Veränderungen diagnostiziert werden.

Indirekte Ophtalmoskopie – Untersuchung mit stark brechender Lupe in Verbindung mit Spaltlampe

Das Spaltlampenmikroskop kommt gewöhnlich bei jeder Routineuntersuchung zum Einsatz, genauso wie bei der Diagnosefindung bei Beschwerden. Da das Kinn des Patienten aufgestützt ist, bewegt sich der Kopf so gut wie nicht. Das schwenkbare Gerät liefert einen Überblick über Details des vorderen Augenabschnitts. Das Auge wird stark vergrößert dargestellt (+78 dpt Lupe; +90 dpt Lupe). Durch schmale Lichtbündel ist ein Einblick quer durch das Organ möglich.

Defekte in den verschiedenen Gewebeschichten des Auges können beurteilt werden. Ihre Augenärztin untersucht damit z. B. Bindehaut, Hornhaut, Lederhaut, Linse, Iris sowie den vorderen Abschnitt des Glaskörpers. Dadurch können verschiedene Augenerkrankungen (Bindehautentzündung, Grauer Star etc.) erkannt und kontrolliert werden. Mit einer ergänzenden Lupe kann auch der Augenhintergrund betrachtet und untersucht werden.

Beide Verfahren können miteinander kombiniert werden, wenn sowohl ein guter Überblick über den Augenhintergrund, als auch eine detaillierte Betrachtung erforderlich sind.

Diagnostik mit dem Spektral-OCT von Heidelberg Engineering

Die spektrale Kohärenztomographie (OCT) ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung der Netzhaut. Die gemessenen Informationen erzeugen Schichtbilder mit höchster Auflösung und Qualität. Die Messwerte werden digital gespeichert, dies ermöglicht eine optimale Verlaufskontrolle. Die Untersuchung ist schmerz- und berührungsfrei.

Viele Netzhauterkrankungen lassen sich dadurch in einem frühen Stadium feststellen, wie z. B. die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), diabetische Netzhauterkrankungen, Glaukom und Erkrankungen der Netzhautmitte. Mit dem Spektral-OCT kann der Grüne Star erkannt werden, bevor das Sehvermögen beeinträchtigt wird.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung leider noch nicht. Es handelt sich hierbei um eine individuelle Gesundheitsleistung.